Gedanken #1: Buchcharaktere

Hello Folks!

Kommen wir wieder mal zu etwas, was mir gerade so eingefallen ist. Ich will euch jetzt nicht schon wieder einen neuen wöchentlichen Post vorstellen, sondern eher etwas, was ab und zu mal einfach so kommen kann, wenns mir grade passt oder wenn ich etwas Interessantes habe, zu dem ich mich einfach ausheulen muss ;)

Ich nenne es jetzt einfach mal Gedanken, denn das ist es eigentlich. Dinge, die ich sonst mit mir selbst im Kopf diskutieren würde. Was in etwa so aussehen würde:

A: Was hat es eigentlich mit den Buchcharakteren auf sich, Bibi?
B: Weiß auch nicht, aber die sind so verdammt wichtig.
A: Ja, schon, aber wieso? Was macht die so wichtig?
B: Wie meinst du das? Ich meine, ohne Charaktere würde es keine Geschichte geben? Oo
A: Ja, schon. Aber wieso sind die so wichtig. Die Geschichte kann doch auch mit flachen Charakteren...
B: Stopp, einfach... Was zum Teufel? Wenn die Charaktere flach wären, dass würde die Geschichte doch an Reiz verlieren lassen. Was ist los mit dir?
A: ...

Und so weiter. Seht ihr, kommt ziemlich komisch, nicht? Aber genauso würde es mir jetzt wahrscheinlich gehen, wenn ich es nicht in diesem Post veröffentlichen würde. Letztendlich würde ich deprimiert werden und mich an Dialya & Felix setzen und missbräuchte die beiden, um mich wieder besser zu fühlen. Denn ganz ehrlich, die durchleben schlimmeres, als wie meine Selbstgespräche. *hust*

Bevor ich mich in noch mehr Gesülze verliere, fange ich am besten einfach mal an ;)





Wie ihr der Einleitung entnehmen könnt, geht es mir heute um Buchcharaktere. Ich als Autorin einer eigenen Geschichte mache mir natürlich um einiges mehr Gedanken über Charaktere, als vielleicht jemand, der Bücher nur liest. Ich meine, es gibt sicherlich Ausnahmen, aber es ist doch sehr wichtig, als Autor seine Charaktere zu durchdenken.

Ich meine, eine Geschichte könnte sicherlich auch ohne großartige Charaktere bestehen, aber würde das den Leser zufriedenstellen? Ich denke nicht, da die Geschichte gerade von den Charakteren abhängt. Und Charaktere, die klar dargestellt sind, von denen weiß man meist nach kurzer Zeit, wie sie auf gewisse Situationen reagieren würden. Bei eher flachen Charakteren ist das schon etwas schwieriger. Gerade als Autor kann man da schnell Fehler machen. Zum Beispiel, wenn man den Charakter schnell flach oder gar 'shizophrenisch' werden lässt, indem man sie bei ähnlichen Situationen komplett anders reagieren lässt.

Leider hat man als Autor da sicher auch seine Probleme, denn ich bin mir bis jetzt noch nicht klar, ob meine Charaktere überhaupt gut durchdacht sind. Das Problem ist meist ja, dass man im Kopf die Charaktere komplett kennt, weiß, was sie machen würden und dann sollte man das eben aufs Papier bekommen, was oft schwerer ist, als man denkt.

Dann kann es auch noch passieren, dass man plötzlich einen Charakter gestaltet, der nicht geplant war...

Nehmen wir mal Lucas McGomery aus meiner eigenen Geschichte. Ich habe den Kerl nicht mal wirklich eingeplant gehabt, sondern wollte ihn nur ab und zu auftauchen lassen, weil er mal mit Felix befreundet war. Dann kam die Idee, dass er im zweiten Teil bei einer großen Sache helfen könnte und jetzt bin ich am charakterisieren wie sonst noch nie. Ich liebe den Kerl, aber werde ich das aufs Papier bringen können?

Aber auch die Beziehungen zwischen den Charakteren ist wichtig.
Ich hasse Menschen, die sagen, dass nur Liebesbeziehungen interessant sind. Ich könnte solche Menschen einfach nur auslachen, weil gerade Freundschaftsbeziehungen sehr interessant sind, da es von der Sorte so viele verschiedene gibt. Die brüderliche Freundschaft, die beste Freundschaft, etc.

Das zumindest sind meine Gedanken als Autorin. Doch als Leser gibt es doch auch noch ein paar Dinge.

Ein Charakter kann noch so gut durchdacht sein, wenn man als Leser keine Verbindung mit ihm eingehen kann, ist es so oder so schon zu spät. Ich will nicht sagen, dass das ein Fehler des Autors wäre, denn das hängt natürlich von jedem Leser selber ab.

Ich persönlich stehe auf starke, unabhängige Persönlichkeiten, die gerne mal das Arschloch sind, indem sie sarkastische Bemerkungen machen, aber trotzdem für andere einstehen. Ich weiß, dass nicht jeder Charakter so sein kann und ich weiß auch, dass ich andere mögen kann. Aber ich werde total frustriert, wenn ich irgendein Mädchen habe, dass die ganze Zeit herumjammert und oft die Zicke heraushängen lässt. Obwohl das natürlich von der Sicht des Lesers abhängt.

Auch wichtig ist, dass der Charakter eine Wandlung durchmacht. Ein Charakter sollte bei einer guten Geschichte eine Änderung durchmachen, damit es real wirkt.

Was ich sagen will ist, dass jeder seine eigene Vorstellung von einem tollen Charakter hat und jeder Charakter einen überzeugen kann, wenn er eine gute Geschichte im Hintergrund hat und eine Wandlung durchmacht.

Zusammengefasst: Gute Charaktere sind wichtig und geben der Geschichte die gewisse Würze. Außerdem muss jeder Leser selbst wissen, welche Charaktere er mag und wie er den Charakter interpretiert.



Wie seht ihr das? Welche Charaktere mögt ihr und was geht euch so richtig auf den Senkel?
Lasst es mich wissen, das würde mich wirklich total interessieren, was Leute von gewissen Charakteren halten ;)


Liebe Grüße :*





3 Kommentare on "Gedanken #1: Buchcharaktere"

  1. Hallo Bibi,
    ich bin momentan ein großer Fan von "starken" Frauen :) Mich nervt tierisch, wenn Frau immer irgendwelche Beschützer braucht und nichts eigenständig auf die Reihe kriegt. Mhm noch ein Beispiel dazu^^ Katsa aus "Die Beschenkte" von Kristin Cashore...
    Und ehrlich gesagt hab ich mir noch nie größere Gedanken über Charakter gemacht, ich stell nur fest, dass mir manche sofort sympatisch sind und andere genau das Gegenteil :)

    Liebe Grüße Tessa

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  2. Ich mag solche Gedankenposts ;)

    Ich weiß genau was du meinst. Ich schreibe selbst auch Geschichten und gerade weil ich mit den Charakteren anderer Autoren wahnsinnig streng bin, mache ich mir um meine natürlich umso mehr Gedanken.

    Hm, eigentlich müssen sich Unberechenbarkeit und auch eine gewisse Vorhersehbarkeit die Waage halten, finde ich. Charaktere, die immer unterschiedlich reagieren und bei denen man nie weiß, was sie als nächstes tun werden, gehen mir auf die Nerven, weil ich echt nicht weiß, was ich von ihnen halten soll.
    Charaktere, bei denen ich sofort weiß, wie sie reagieren, sind aber auch langweilig. Ein bisschen Überraschung sollte schon immer dabei sein ;).
    Übrigens finde ich, dass es eher die flachen Charaktere sind, bei denen man sofort weiß, wie sie wann reagieren...

    Ich habe meistens eher das Problem, dass ich meine Charaktere eben noch nicht so gut kenne. Meine Schwierigkeiten liegen gar nicht unbedingt darin, das Gedachte aufs Papier zu bringen, sondern darin, Charaktere zu erarbeiten, die nicht stereotyp sind.
    Du kannst also schonmal stolz auf dich sein, wenn du das geschafft hast ;).

    Dass du einen Charakter mehr oder weniger zufällig eingebaut hast, ist doch cool ;). Man sollte einer Geschichte ja auch ein bisschen Freiraum lassen und wenn sie sich bei dir selbstständig macht und dich noch überrascht - umso besser :D.

    Oh ja, die Beziehungen finde ich auch verdammt wichtig. Es ist echt schade, dass viele Leser (und somit dann auch Autoren) denken, dass in jedem Buch eine Liebesbeziehung vorkommen muss. Ich finde nämlich, wenn die zu häufig oder immer gleich vorkommen, sind sie gerade NICHT mehr interessant.
    Außerdem geht mir das immer zu schnell mit den beiden -.-

    Was den Charakter-Geschmack angeht, geht es mir genau wie dir ;).
    Deshalb mag ich ja Katniss oder Rosa aus "Arkadien erwacht".
    Und deshalb mag ich Sky aus "Finding Sky" NICHT :D.


    Soo, genug gequatsch ;).

    LG
    Charlie

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  3. Hallo Bibi,

    ich finde deinen Post sehr interessant. Charakteren kommen, finde ich (und ich denke viele andere auch :D ), eine große Bedeutung zu. Ich mag Persönlichkeiten, die zeigen, dass sie sich Gedanken um ihre Umwelt oder sich selbst machen und die nicht o einseitig sind und die ganze Zeit herum jammern. Bei den Biss-Büchern zum Beispiel ging mir Bella dermaßen auf die Nerven, dass ic nach etwa 100 Seiten aufgehört habe zu lesen (Ja, ich habe die Biss-Reihe nicht fertig gelesen). SIe hatte (für mich) keine Tiefe und keinen wirklich beschreibenswerten Charakter... Andererseits mochte ich aber Anna Karenina sehr gerne, weil man mitfühlen konnte, wie sie an der Gesellschaft zerbrach.
    Man muss die Handlungen nachvollziehen und als Leser die Entwicklung eines Charakters verstehen können. Eigentlich ist es ja wie im richtigen Leben, dass man einfach Menschen vor sich stehen hat, die man einfach nicht mag... man kann nicht einmal erklären warum... :)
    Ich mag auch intelligente Charaktere. Diese können dann auch unsympathisch und moralisch verkorkst und böse sein, aber dennoch verdienen sie geschätzt zu werden.
    Was die Handlungen der Charaktere angeht, wie berechenbar sie sein müssen oder sollen, da kann ich nur Charlie zustimmen!
    Stereotypie ist, denke ich, ein sehr schwieriges Thema für einen Autoren. Man merkt als Leser sofort, wenn der Autor keine Lust hatte, sich intensiver Gedanken zu machen und es verdirbt den Roman. Ich hätte das Problem eine ausreichende Vielfalt an Charakteren selbst zu kreieren.
    Und dann noch zu Liebesbeziehungen: Da kommt es auf das Genre an und deshalb muss auch nicht in JEDEM Buch eine Liebesbeziehung statt finden. Es finder sich ja auch nicht in jeder Lebenssituation eine Liebesbeziehung... :D

    Ich hoffe, mein Kommentar hilft dir weiter!

    Liebe Grüße,
    Anne

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