Rezension: Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry




Titel: Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry
Originaltitel: The Unlikely Pilgrimage of Harold Fry
Autorin: Rachel Joyce
Verlag: Krüger
Reihe: -
Seiten: 384
Preis: 18,99
ISBN: 978-3810510793
Erscheinungsdatum: Mai 2012




Eigentlich wollte er nur zum Briefkasten. Dann geht er 1000 Kilometer zu Fuß.
Ein unvergesslicher Roman, der die ganze Welt erobert.
»Ich bin auf dem Weg. Du musst nur durchhalten. Ich werde Dich retten, Du wirst schon sehen. Ich werde laufen, und Du wirst leben.«
Harold Fry will nur kurz einen Brief einwerfen an seine frühere Kollegin Queenie Hennessy, die im Sterben liegt. Doch dann läuft er am Briefkasten vorbei und auch am Postamt, aus der Stadt hinaus und immer weiter, 87 Tage, 1000 Kilometer. Zu Fuß von Südengland bis an die schottische Grenze zu Queenies Hospiz. Eine Reise, die er jeden Tag neu beginnen muss. Für Queenie. Für seine Frau Maureen. Für seinen Sohn David. Für sich selbst. Und für uns alle.
Ein ganz außergewöhnlicher und tief berührender Roman – über Geheimnisse, besondere Momente und zufällige Begegnungen, die uns von Grund auf verändern. Über Tapferkeit und Betrug, Liebe und Loyalität und ein ganz unscheinbares Paar Segelschuhe.




Geschichte:
Die Geschichtsidee hinter "Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry" finde ich echt originell. Sie ist etwas ganz Anderes, so unerwartet und speziell. Ich habe mich am Anfang immer gefragt: "Wie schafft es die Autorin bloß Harolds Reise zu starten?". Dies hat Rachel Joyce wirklich wunderbar hinbekommen. Man gleitet problemlos in den Roman hinein und hat ein tolles Leseerlebnis. Die Geschichte handelt überwiegend über Freundschaft, Selbstfindung, Glaube und Mut. Sie berührt einen sehr stark und man denkt auch noch nach dem Ende der Geschichte über Harolds Reise nach.

Schreibstil:
Den Schreibstil von Rachel Joyce würde ich als sehr einzigartig beschreiben. Sie schafft es die Orte, Ereignisse und, was am wichtigsten ist, die Erinnerungen so plausibel und lebensecht zu beschreiben, dass einem fast der Mund offen stehen bleibt. Ich dachte mir öfters: "WOW".

Charaktere:
Die Hauptcharaktere sind sehr facettenreich und plausibel dargestellt. Sie überzeugen und man fängt sie nach und nach an zu lieben.

Harold ist für mich ziemlich schwer zu beschreiben, denn er ist ein sehr außergewöhnlicher Mann. Er ist sehr schüchtern und zurückhaltend. Bei der Arbeit und auch in der Öffentlichkeit geht Harold jeglichen Konflikten und auch teilweise allen Gesprächen aus dem Weg, erst als er auf Reisen geht, öffnet er sich nach und nach. Zusätzlich ist er sehr nachdenklich. Harold denkt während seinem Fußmarsch sehr viel über die Vergangenheit und seine schlechte Beziehung zu seinem Sohn, David, nach. Er merkt wie viele Fehler er im Laufe der Jahre gemacht hat und bereut sie auch. Auf dem Weg nach Berwick Upon Tweed macht Harold eine wunderschöne und gefühlvolle Veränderung mit, welche dem Leser sehr nahe geht. Harold ist ein sehr spezieller aber dennoch sympathischer Charakter.

Wir bekommen auch Einsicht in die Gefühle und Gedanken von Maureen, Harolds Frau. Sie ist eine sehr pflichtbewusste Frau, erledigt immer ihre Hausarbeiten und bleibt bei Harold, obwohl ihre Ehe schon seit Jahren stillgelegt ist.

Ich habe bei diesem Buch eigentlich keine Kritikpunkte. Das Buch hat mich jetzt nicht umgeworfen (im Sinne von einem total spannenden und actionreichen Leseerlebnis, denn dieses Buch hat quasi keine Action, aber dennoch wird man immer neugierig wie es weiter geht) wie z.B. Name des Windes oder sonstige 5 Pingu Bücher aber ich denke trotzdem, dass "Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry" 5 Pingus verdient hat, weil es einfach ein sehr außergewöhnlicher Roman ist.


Mir gefällt das Cover total! Es ist zwar sehr schlicht gehalten, aber passt sehr gut zum Inhalt. Die Segelschuhe finde ich total süß :) <3


Abschließend kann ich sagen, dass mir das Buch sehr gut gefallen hat. Es ist ein sehr gefühlvoller Roman, welcher von Vergebung bis zu Liebe und Freundschaft alles beinhaltet. Die Charaktere sind super facettenreich und können auch überzeugen. Die Geschichtsidee ist so oder so top! Ich vergebe solide 5 Pingus.


Vielen Dank an Favola vom Blog Favola's Lesestoff für das Wanderbuch!


3 Kommentare on "Rezension: Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry"

  1. Schöne Rezi :)
    Du hast mich definitiv neugierig auf das Buch gemacht. Vielleicht werde ich es ja auch irgendwann lesen, wenn sich mir die Möglichkeit dazu bietet.

    Liebe Grüße und einen schönen Sonntag
    Maura

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  2. Hallo Dani
    Schön, dass dir Harold Fry so gut gefallen hat. Ich werde deine Rezension später noch auf meiner Wanderbuch-Seite verlinken.
    Ich bin ja sehr gespannt, wie das Buch schon aussieht :-)
    lG Favola

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  3. Der Spannungsbogen des Buches wird einmal über die offenen Konflikte in Harolds Leben erzeugt. Diese werden nach und nach immer deutlicher herausgearbeitet. Auf der anderen Seite der Wettlauf und ob er Queenie noch rechtzeitig erreicht sowie seine sich verändernde Beziehung zu Maureen. Harold ist für mich nicht außergewöhnlich eher durchschnittlich und verschlossen. Es mangelt ihm an Selbstbewusstsein und so empfindet er sein zugehen auf andere anfangs als Belästigung. Erst über seine Erfahrungen auf seinem Weg fasst er den Mut um Hilfe zu bitten und auf andere zu zugehen. So öffnet sich Harolds Verschlossenheit mit jedem Schritt und er bereichert sich durch das aufnehmen von Freundschaften, das annehmen von Hilfsbereitschaft und die Erkenntnis wie wichtig es ist sich Zeit zu nehmen.

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