Rezension: Der Junge aus dem Meer

"Das Leben ist wie die Brandung, also gib dich ihr hin wie das Meer."

Originaltitel: Sea Change
Verlag: Aufbau Verlag
Reihe: The Heroes of Olympus 05
Seiten: 288
Preis: 14,95
ISBN: 978-
3351041314
Erscheinungsdatum: April 2011

Vollständiges Cover



Miranda und die Macht des Meeres.

Miranda, Genie in Mathe und Physik, kann eigentlich so gar nichts mit der mythischen Vergangenheit der Ferieninsel Selkie anfangen. Doch dann trifft sie den Fischerjungen Leo und entdeckt, dass nicht immer alles im Leben einer logischen erklärung bedarf.



Als Miranda auf die Ferieninsel Selkie reist, dachte sie noch, dass ihre Mutter das Erbhaus "Der Alte Seemann" einfach schnell verkauft und dann würde es wieder zurück nach New York gehen. Doch da hatte sie nicht mit den alten Freundinnen von ihrer Mutter gerechnet. Denn ganz schnell findet sie sich in einer Gruppe von pubertierenden Mädchen, die nichts als Jungs im Kopf haben. Und von denen will sie seit ihrem Ex nichts mehr wissen. Doch als sie Leo kennenlernt, weiß sie nicht mehr, wie ihr geschieht. Sie verliebt sich in ihn, doch kann sie ihm trauen? Ist er der, für den er sich ausgibt? Und warum fühlt er sich dem Meer so vertraut?


Der Junge aus dem Meer ist ein Romantasybuch. Denkt man zumindest. Doch leider enttäuscht es auf dieser Linie voll und ganz. Auch, wenn ich die Protagonistin echt sympathisch finde und gerne mit ihr in Gedanken nach Selkie ging, gibt es einfach ein paar echt nervtötende Dinge an ihr. Zum Beispiel diese kleine Dreiecksgeschichte. An dem einen Tag ist Leo alles für sie, am anderen denkt sie nur noch, sie würde für den reichen Schnösel T.J. wie gemacht sein. Das war schon ein wenig belämmert, deswegen brauchte ich ein paar Anläufe, bevor ich das Buch fertig brachte.
Aber sobald Miranda T.J. vollkommen abgeschrieben hatte, muss ich sagen, konnte ich das Buch wirklich genießen. Denn im allgemeinen wird Selkie sehr schön beschrieben, Leo ist ebenfalls sympathisch und die Beziehung zwischen Miranda und ihrer Mutter ist echt toll ausgedacht.
Es gibt aber auch eine komische Ungereimtheit, finde ich. Denn Miranda wirkt auf mich, wie ein Mädchen, dass nichts von Mode und Klatsch und Tratsch hält, aber tortzdem befreundet sie sich mit den schnöseligen Ferienmädchen, was mir ein wenig banal vorkommt.
Und nun zu dem Punkt, in dem das Buch die Romantasy total zerstört. Miranda denkt das ganze Buch über an die Monster und Meermenschen von Selkie und hält teilweise auch Leo für einen. Natürlich hatte ich gehofft, dass sich das alles klärt, dass er ehrlich zu ihr ist, ihr alles anvertraut, zeigt: Hey ich bin ein Meermann. Aber nichts dergleichen. Das finde ich echt schade, denn ich hatte mich wirklich auf eine schöne Romantasylektüre gefreut.


Beim Design hingegen kann ich mich nicht beklagen. Man hat im Großen und Ganzen das Originalcover beibehalten, nur dass man die Ranken ein wenig anders gemacht hat. Auch der Schriftzug ist anders gestaltet, obwohl mir der Schriftzug des Originals besser gefällt. Dafür gefallen mir die Ranken beim deutschen Cover besser. Das soll aber jeder selbst beurteilen. Das Hardcover selber ist eine Mischung aus Weinrot und Purpur, sieht aber sehr schön aus. Auf dem Buchrücken sieht man den Titel, die Autorin und das Logo von Aufbau in silbrig. Zusammengefasst auf jeden Fall ein schönes Design.


Wenn ich es jetzt rein aus meiner Erwartung heraus betrachte, würde dieses Buch auf jeden Fall weniger Pingus bekommen, da es aber trotzdem mit einer sympathischen Protagonisten, einer real wirkenden Romanze und dem schön beschriebenen Inselgefühl überzeugt, kann ich mir da doch noch 3,5 Pingus abmühen. Aber die Ungereimheiten und das fehlende Coming-Out von Leo kann nicht mal mehr Miranda ausbaden. Schade eigentlich.





Bibi ;)


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